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Lichtblick

Eine persönliche Erfahrung aus dem Alltag.


Es war im April, als im Blumentrog ein «Jäd» wuchs. Die Grösse eines Setzlings. Grüngräuliche, glatte Blätter. Weil unbekannt, zog ich es raus und setzte es in einen gerade da stehenden kleinen Topf.


Als es zu wachsen begann, bekam es noch etwas mehr Erde. Und ab und zu einen Schluck Wasser. Und … Aufmerksamkeit.

Was war das? - -

Mutmassungen: Ein Kohlräbli? Ein Chabis? Vielleicht ein Blumenkohl? Alles ähnliche Blätter, wie ich herausfand.


Der «Setzling» wuchs in die Höhe. Die Blätter wurden glatt, am Rand gewellt, gekraust und wuchsen immer stärker versetzt an einem langen Stängel in die Höhe.



Eine Überraschung: Es gab 7 Knospen an je 7 Stielen. Die Stiele beugten sich. Die oberste Knospe, inzwischen so gross wie eine Haselnuss, hing nach unten.

Was gibt das? - Wuchs: Schnell! Höhe: Inzwischen 1 Meter!


Und ganz plötzlich stand die oberste Knospe am Abend bolzengerade auf. Lichtwärts. Woher diese Kraft? Wünschte der Pflanze eine gute Nacht und bat sie, sich uns doch bald zu zeigen?


Am andern Morgen – ein Wunder für alle Sinne. Eine grosse, wundervolle Blüte. Direkt dem warmen, morgendlichen Sonnenlicht entgegen. Entfaltet wie ein Schmetterling nach dem Schlüpfen. Leuchtend violett. Wow….wow…..wooow. Entfuhr es mir immer wieder. Gedanken weg, nur noch die Blume und ein staunendes, weites, überglückliches Herz. Und dann begann sogar noch eine Amsel zu singen.


Was für ein Morgen, was für ein Tag, was für ein Leben. Heieiei wiä schön.


 

Photos «Königlicher Schlafmohn» von Christina Stöckli

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