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Karma-Yoga und Bhakti-Yoga

Zum Gedenktag von SWAMI VIVEKANANDA

(12. 01. 1863 – 04. 07. 1902)



«Unsere verschiedenen Yogas widersprechen einander nicht. Jeder einzelne führt zu dem gleichen Ziel und hilft uns, vollkommen zu werden. Das ganze Geheimnis liegt in der unausgesetzten Übung. Erst hat man zu lauschen, dann nachzudenken und schliesslich zu üben. Dies gilt für jeden Yoga. Man muss hinhorchen und zu erfassen versuchen, was der eigentliche Kern dieser Lehre ist. Und vieles, das man anfangs nicht versteht, wird einem nach und nach durch ständiges Lauschen und Überlegen klar. Dieses Verstehen bereitet zuerst wohl grosse Schwierigkeiten.

Aber schliesslich liegt ja die Erklärung zu allem in uns selbst. Niemand hat je etwas von einem anderen gelernt: jeder muss sein eigener Lehrer sein. Der äussere Lehrer bietet nur die Anregung, die den inneren aufruft zu arbeiten, um Erkenntnis zu erlangen. Dann klären sich die Dinge für uns kraft unseres Empfindens und Denkens, und wir werden ihrer in unserer eigenen Seele gewahr. Dieses Gewahrwerden wandelt sich zu einer grossen Willensmacht. Erst ist es ein Gefühl, dann wird es Wille, und aus diesem Willen entwickelt sich die riesige Kraft zu wirken, die jede Ader, jeden Nerv und jeden Muskel durchdringt, bis sich die Gesamtheit unseres Leibes zu einem selbstlosen Instrument des Arbeits-Yoga gewandelt hat und das ersehnte Ziel völliger Selbstverleugnung und gänzlicher Uneigennützigkeit erreicht ist.

Das Erlangen diese Zieles ist weder an Dogma, Lehre noch Glauben gebunden. Ob einer Christ, Jude oder Heide ist, tut nichts zur Sache.»»


SWAMI VIVEKANANDA

Zitat aus dem Büchlein <Karma-Yoga und Bhakti-Yoga>

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